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Bericht von Keno zur Soli-Aktion Ukraine
Photos habe ich unten angehängt.
Liebe Genossinnen und Genossen, liebe Freundinnen und Freunde und liebe alle, die gespendet haben,
dank Eurer Spenden konnte ich das Ecoflow-Gerät kaufen und bereits nach Huljajpolje bringen. Ich möchte Euch allen den sehr herzlichen Dank des Bürgermeisters Serhij Jarmak und seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausrichten und Euch auch persönlich nochmals danken. Im folgenden ein kurzer Bericht und angehängt einige Fotos.
Ich konnte das Gerät vor kurzem in Deutschland kaufen, und ein Freund, Michael Kröger (direkthilfe-ukraine.com), mit dem ich regelmäßig humanitäre Hilfsgüter in der Ukraine verteile, hat es für mich in einem Lkw mit Hilfsgütern kostenlos in die Ukraine gebracht. Wir haben es am Anfang der Woche zusammen mit einer Palette Lebensmittel und Hygieneartikeln nach Huljajpolje gebracht. Der stellvertretende Bürgermeister holte uns in einem Transporter in Saporischschja ab. Kurz vor Huljajpolje stiegen wir in einen gepanzerten Transporter um. Wie ich bereits geschrieben hatte, liegt die Stadt nur wenige Kilometer von der Front entfernt und steht unter permanentem Beschuss und vor allem unter Beobachtung russischer Drohnen, die potentielle Ziele für Angriffe ausspähen. Daher sollte man sich im Ort nicht länger im Freien aufhalten oder sich zu langsam bewegen. Wir haben die Lebensmittel und das Ecoflow-Gerät übergeben (siehe Fotos mit dem Bürgermeister) und uns kurz im zentralen Keller der Stadt aufgehalten, wo sich der größte Teil des sozialen Lebens abspielt. Dort kann man sich in Ruhe aufwärmen, Kaffee oder Tee trinken, essen, duschen, Wäsche waschen, mit Nachbarn plaudern oder sich ausruhen und schlafen (siehe Fotos aus den Kellerräumen), denn wie bereits zuvor geschrieben, gibt es im Ort keinen Strom, fließendes Wasser und zentrale Heizung mehr. Der Strom wird über Generatoren oder in einigen Fällen auch über kleine private Solaranlagen erzeugt. Die meisten Bewohner sind Rentner, diejenigen, die noch gut laufen können, kommen zum Keller und können dort kostenlos Lebensmittel abholen, die weniger mobilen werden von einem Team von Stadtmitarbeitern beliefert. An Bewohnerinnen und Bewohner wird auch regelmäßig technisches und Trinkwasser verteilt.
Ich hatte noch ein längeres Gespräch mit dem Arzt der Stadt, der letzte, der dort noch jeden Tag Dienst macht, in einem halb zerstörten Krankenhaus (siehe Fotos). Er ist 36 Jahre alt und sagte mir, dass er es einfach nicht übers Herz bringen könne, die Leute im Stich zu lassen, deshalb arbeitet er unter den dortigen Bedingungen weiter und verzichtet auf einen guten Verdienst und nimmt in Kauf, seine Frau und seine Kinder, die an einem sicheren Ort leben, nur an Wochenenden zu sehen.
Zum Erbe Machnos und seiner früheren liebevollen Pflege hatte ich Euch ja bereits einiges geschrieben. Hinzuzufügen gibt es da bis jetzt nichts. Wie gesagt, das Denkmal Nestor Machnos im Zentrum des Ortes ist von Sandsäcken umgeben und wird so geschützt. Als im Sommer der Kopf des Denkmals durch einen Bombeneinschlag weggesprengt wurde, hat ein Kyjiwer Künstler den Kopf wieder neu gegossen, und das Denkmal konnte repariert werden.
Zu meiner großen Freude und natürlich auch des Bürgermeisters und der Gemeinde sind von Euch Spenden in unerwarteter Höhe und auch Spenden von Freunden und Bekannten gekommen, die ich gar nicht eingeplant hatte, so dass ich ein zweites Ecoflow-Gerät kaufen kann.
Dieses zweite Gerät würde ich im Januar nach Huljajpolje bringen und Euch darüber natürlich wieder auf dem Laufenden halten.
Wenn Ihr für Eure Veröffentlichungen einen "kohärenten" Bericht braucht, dann lasst es mich wissen und ich schreibe einen für Euch. Auch mit weiteren Fragen zum Ort, dem Leben und Alltag dort oder zu meinen Aktivitäten könnt Ihr Euch jederzeit an mich wenden.
Herzliche Grüße, Keno
Rechtes Bild: Der Hauptraum in der Kelleranlage (es gibt weitere Räume: Dusche/Raum für Wäschewaschen, WC, Ruheraum, Raum für den Stadtrat, Lagerraum, Wasser- und Heizungsraum)
Rechtes Bild, Mitte: Der Bürgermeister Serhij Jarmak (rechts) und sein Stellvertreter Witalij Lewtschenko
Alles andere ist irgendwie selbsterklärend...immer noch eingespannt
Liebe Genossinnen und Genossen, liebe Freundinnen und Freunde und liebe alle, die gespendet haben,
dank Eurer Spenden konnte ich das Ecoflow-Gerät kaufen und bereits nach Huljajpolje bringen. Ich möchte Euch allen den sehr herzlichen Dank des Bürgermeisters Serhij Jarmak und seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausrichten und Euch auch persönlich nochmals danken. Im folgenden ein kurzer Bericht und angehängt einige Fotos.
Ich konnte das Gerät vor kurzem in Deutschland kaufen, und ein Freund, Michael Kröger (direkthilfe-ukraine.com), mit dem ich regelmäßig humanitäre Hilfsgüter in der Ukraine verteile, hat es für mich in einem Lkw mit Hilfsgütern kostenlos in die Ukraine gebracht. Wir haben es am Anfang der Woche zusammen mit einer Palette Lebensmittel und Hygieneartikeln nach Huljajpolje gebracht. Der stellvertretende Bürgermeister holte uns in einem Transporter in Saporischschja ab. Kurz vor Huljajpolje stiegen wir in einen gepanzerten Transporter um. Wie ich bereits geschrieben hatte, liegt die Stadt nur wenige Kilometer von der Front entfernt und steht unter permanentem Beschuss und vor allem unter Beobachtung russischer Drohnen, die potentielle Ziele für Angriffe ausspähen. Daher sollte man sich im Ort nicht länger im Freien aufhalten oder sich zu langsam bewegen. Wir haben die Lebensmittel und das Ecoflow-Gerät übergeben (siehe Fotos mit dem Bürgermeister) und uns kurz im zentralen Keller der Stadt aufgehalten, wo sich der größte Teil des sozialen Lebens abspielt. Dort kann man sich in Ruhe aufwärmen, Kaffee oder Tee trinken, essen, duschen, Wäsche waschen, mit Nachbarn plaudern oder sich ausruhen und schlafen (siehe Fotos aus den Kellerräumen), denn wie bereits zuvor geschrieben, gibt es im Ort keinen Strom, fließendes Wasser und zentrale Heizung mehr. Der Strom wird über Generatoren oder in einigen Fällen auch über kleine private Solaranlagen erzeugt. Die meisten Bewohner sind Rentner, diejenigen, die noch gut laufen können, kommen zum Keller und können dort kostenlos Lebensmittel abholen, die weniger mobilen werden von einem Team von Stadtmitarbeitern beliefert. An Bewohnerinnen und Bewohner wird auch regelmäßig technisches und Trinkwasser verteilt.
Ich hatte noch ein längeres Gespräch mit dem Arzt der Stadt, der letzte, der dort noch jeden Tag Dienst macht, in einem halb zerstörten Krankenhaus (siehe Fotos). Er ist 36 Jahre alt und sagte mir, dass er es einfach nicht übers Herz bringen könne, die Leute im Stich zu lassen, deshalb arbeitet er unter den dortigen Bedingungen weiter und verzichtet auf einen guten Verdienst und nimmt in Kauf, seine Frau und seine Kinder, die an einem sicheren Ort leben, nur an Wochenenden zu sehen.
Zum Erbe Machnos und seiner früheren liebevollen Pflege hatte ich Euch ja bereits einiges geschrieben. Hinzuzufügen gibt es da bis jetzt nichts. Wie gesagt, das Denkmal Nestor Machnos im Zentrum des Ortes ist von Sandsäcken umgeben und wird so geschützt. Als im Sommer der Kopf des Denkmals durch einen Bombeneinschlag weggesprengt wurde, hat ein Kyjiwer Künstler den Kopf wieder neu gegossen, und das Denkmal konnte repariert werden.
Zu meiner großen Freude und natürlich auch des Bürgermeisters und der Gemeinde sind von Euch Spenden in unerwarteter Höhe und auch Spenden von Freunden und Bekannten gekommen, die ich gar nicht eingeplant hatte, so dass ich ein zweites Ecoflow-Gerät kaufen kann.
Dieses zweite Gerät würde ich im Januar nach Huljajpolje bringen und Euch darüber natürlich wieder auf dem Laufenden halten.
Wenn Ihr für Eure Veröffentlichungen einen "kohärenten" Bericht braucht, dann lasst es mich wissen und ich schreibe einen für Euch. Auch mit weiteren Fragen zum Ort, dem Leben und Alltag dort oder zu meinen Aktivitäten könnt Ihr Euch jederzeit an mich wenden.
Herzliche Grüße, Keno
Rechtes Bild: Der Hauptraum in der Kelleranlage (es gibt weitere Räume: Dusche/Raum für Wäschewaschen, WC, Ruheraum, Raum für den Stadtrat, Lagerraum, Wasser- und Heizungsraum)
Rechtes Bild, Mitte: Der Bürgermeister Serhij Jarmak (rechts) und sein Stellvertreter Witalij Lewtschenko
Alles andere ist irgendwie selbsterklärend...immer noch eingespannt
Durch Bombenangriff zerstörter Raum im Krankenhaus
Maksym Vojtjuk, der letzte Arzt vor Ort.
Der Bürgermeister Serjih Jarmak, ein Fahrer der Gemeinde und meine Wenigkeit