B695: L. Penny - Fleischmarkt


Art.Nr.: B695


Unsere Kultur ist besessen von der Kontrolle über den weiblichen Körper, sie quillt über von Darstellungen unwirklicher weiblicher Schönheit. Gleichzeitig weidet sich die Presse an magersüchtigen Starlets, schwangeren Unterschichts-Teenagern und feuchten Schoßgebeten. Laurie Penny, jung und zornig, stellt die versteckten Strukturen der Verdinglichung bloß, die solchen Marktstrategien zugrunde liegen.



»Man erwartet von uns, dass wir selbstbewusst auftreten und sexuell allzeit verfügbar wirken, aber wir sollen uns schämen und werden geächtet, wenn wir Arroganz, Ehrgeiz oder erotisches Verlangen zeigen.« Laurie Penny, angry young woman und Star der englischen Bloggerszene, legt den Finger auf die Wunde. Der Spätkapitalismus brandmarkt den Körper von Frauen im Wortsinne – er brennt sein Markenzeichen ein. Fleischmarkt versucht, einige der Strategien aufzuzeigen, mit denen Frauenkörper entmachtet und kontrolliert werden. In Kapiteln zu Sexualität, Prostitution, Essstörungen, Konsum und Hausarbeit etwa werden Faktoren dargestellt, die für den Handel mit dem weiblichen Fleisch als sexuelles und soziales Kapital von Bedeutung sind. Laurie Penny kennt die Theorien ihrer Vorkämpferinnen, aber sie berichtet von der Front der heutigen Verwerfungslinien und Grabenkämpfe: Riot, don’t diet!



Fleischmarkt ist ein Stück feministischer Dialektik, das den Körper der Frau als sexuellen Stützpunkt des kapitalistischen Kannibalismus offenlegt.





»Es muss endlich ein Ende haben mit Heid Klum und der Dressur des weiblichen Körpers. Die britische Feministin Laurie Penny plädiert für einen starken jungen Feminismus von heute. (...) Sie nölt nicht an Befindlichkeiten herum, sie kritisiert herrschende Ideologien. Dass dieser Gestus seit geraumer Zeit als altmodisch und spielverderberisch gilt, spricht dafür, dass er so nötig ist wie nie. Es ist befreiend, Laurie Penny zu lesen, denn der entscheidende Vorteil ihrer ›materialistischen Sicht auf Geschlecht und Gesellschaft‹ ist, dass der vor dem ideologischen Trick schützt, der sich in der Aussage verbirgt: Wenn du Schmerzen hast, befrage dich selbst, entspanne, trainiere, organisiere dein Leben. Du kannst alles haben, du musst es nur wollen. (...) Eine grundsätzliche Verwechslung wird kaum verstanden und selten so klar thematisiert wie in Pennys feministischem Manifest. Jene Verwechlung nämlich, durch die man Freiheit und Emanzipation realisiert glaubt, auf einem liberalen Markt, auf dem Frauen ja längst frei sind, durch Arbeit und Konsum teilzunehmen und dabei den eigenen Wert zu messen und zu verhandeln – aber eben nur genau so frei. (...) Ihr Buch ist eine starke Ermutigung für einen jungen, lebendigen Feminismus.«


Marie Schmidt, Die Zeit



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B695: L. Penny - Fleischmarkt