V 74: Alèssi dell `Umbria - Die Commune von Marseille


Art.Nr.: V74


68 Seiten | 2013

Marseille gilt als letzte ungeschliffene Großstadt Frankreichs. Diejenigen, die diesen
Umstand gestern noch mit gerümpfter Nase benannten, scheinen ihn heute als etwas
extrem Positives, als Alleinstellungsmerkmal zu begreifen...

Schließlich geht es um die Transformation der Stadt in eine Ware. Dafür sind Pseudo-Ereignisse wie „Marseille Provence
2013 – europäische Kulturhauptstadt“ ein wichtiges Hilfsmittel. Die Privatisierung der
Küste, ihre Umwandlung in ein Marketingprodukt bringt Räume hervor, die unbewohnbar
sind. Die Umwandlung des Marseiller Küstenstreifens in einen Nicht-Ort (non-lieu), eigentlich
ist das fast undenkbar. Dennoch gelingt es der Lokalpolitik zunehmend, aus Marseille eine
traurige und kalte Stadt zu machen.

Scharfzüngig kritisiert Alèssi dell’Umbria die aktuelle Stadtplanung Marseilles und das
zentralistische Modell Frankreichs. Der Historiker bietet mit seiner Universalgeschichte
von Marseille keinen in einer Gegenkultur verorteten Stadtführer, wie es ihn für „das
Barcelona der Rebellen, Hausbesetzer, Immigranten, Streikenden und Revolutionäre“ gibt.

Vielmehr spürt Dell’Umbria einer verschütteten aufständischen, freiheitlichen Tradition
und Alltagskultur in Marseille nach, die er bis in die Sprache und Dichtung zurückverfolgt.

Herzstück der vorliegenden Broschüre ist das Kapitel über die Aufstände und Kommunen
von Marseille der Jahre 1870/71, in denen u. a. Mitglieder der Internationalen A rbeiter-
Assoziation (IAA) eine hervorragende Rolle spielten.



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V 74: Alèssi dell `Umbria - Die Commune von Marseille